Hausarbeit ist Teamwork und betrifft die ganze Familie. Eltern, die ihre Kinder von Anfang an miteinbinden tragen so zu einer bewussteren Erziehung und zu reinlichen Menschen bei.

In der Realität wollen Kinder jedoch lieber spielen und Unordnung machen, anstatt beim Geschirrtrocknen zu helfen. In unserem Guide geben wir wichtige Tipps für jedes Alter an die Hand, wie es mit der Mithilfe im Haushalt doch noch klappt.

Was können Kleinkinder im Alter von 1 bis 4 Jahren im Haushalt tun?

Muttis können ihre Kleinkinder mit in den Supermarkt nehmen und auf Produkte zeigen, die für den Wocheneinkauf benötigt werden. Dabei zeigt die Mama vor, wie man ein Produkt aus dem Regal nimmt, ohne es fallenzulassen. Das Kleinkind ahmt der Mama nach und reicht das Produkt seiner Mama. Größere Kinder ab 4 Jahren, die schon selbstständig laufen können, können die Produkte, die die Mama benötigt, auch selbstständig in den Einkaufswagen legen und bei der Kasse können sie ihrer Mama helfen, die Waren aufs Fließband zu legen.

So spart man in der Warteschlage Zeit und die Kinder übernehmen einen wichtigen Teil der Verantwortung. Zuhause geht es dann daran, den Einkauf sorgsam zu versorgen. Alle frischen Nahrungsmittel müssen in den Kühlschrank. Auch hier ist es wichtig, den Kindern ein System beizubringen. Obst und Gemüse in die unterste Schublade, Fleisch und Wurst in die mittlere Etage und Käse und Molkereiprodukte ganz nach oben. Je eher die Kinder ein System lernen, desto eher festigt es sich in ihren Köpfen.

Wie sieht die Mithilfe beim Kochen mit Kindern aus?

Kinder jeden Alters können beim Kochen mithelfen. Natürlich sollten Kinder nicht mit scharfen Messern hantieren. Für kleingehackte Zwiebel gibt es eigene Zwiebelmühlen, die die Kinder nur drehen müssen.

Ganz kleine Kinder könnten Obst und Gemüse waschen und die Blätter abzupfen oder eine Zitrone pressen. Größere Kinder können schon Kartoffeln und Karotten schälen und die Mama schneidet das Gemüse klein. Würzen dürfen die Kinder mit Bedacht. Vorsicht, dass die Pfeffermühle nicht in die Tomatensauce fällt! Eltern sollten ihre Kinder auch sensibilisieren, dass ein Herd, der an ist, eine potenzielle Gefahrenquelle ist. Hierbei sollte man seine Kinder an das historische Sprichwort erinnern: „Messer, Gabel, Schere, Licht ist für kleine Kinder nicht!“

Können Kinder beim Tischdecken helfen?

Definitiv ja. Damit diese alltägliche Aufgabe nicht so langweilig für Kinder ist, könnten die Eltern am Tag zuvor mit den Kindern im Wald tolle Dinge sammeln, die sie dann am Abend oder am Tag darauf am Mittagstisch als Tischdekoration mit den Kindern am Tisch platzieren. Hierfür eignen sich hübsche Bachsteine, die individuell bemalt werden können, attraktives Laub, Moos oder Tannenzapfen.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Eine hübsche Schale Wasser mit Bachsteinen und schwimmenden Teelichtern sorgt immer für ein wohliges Ambiente. Dazu reicht man als Elternteil seinen Kindern einfach jeweils einen Teller, den die Kinder in der Folge am Tisch platzieren. Zuletzt die Gläser, das Besteck und hübsch gefaltete Servietten nach Mamas Art und schon ist der Tisch perfekt.

Wer räumt den Tisch nach dem Essen ab?

Auch hier sollten die Aufgaben klar verteilt werden. Wenn man mehrere Kinder im Haushalt hat, könnte eine Woche ein Kind Küchendienst haben, sprich, der Mama beim Kochen und beim Aufräumen der Küche helfen. Ein oder zwei Kinder könnten den Tisch decken und abräumen. Eltern mit mehr als einem Kind haben vermutlich eine Geschirrspülmaschine. Hier ist es wichtig, den Kindern beizubringen, die schmutzigen Teller erst im Spülbecken abzuwaschen, sodass hartnäckige Verschmutzungen auch lupenrein werden.

Wer keine Spülmaschine hat, muss das Geschirr von Hand spülen. Auch hier ist es wichtig, vorher das Geschirr unter fließendem Wasser einzuweichen. Kinder müssen lernen, mit Spülmittel und Wasser sparsam umzugehen, wenn sie schon größer sind und den Abwasch erledigen sollen. Wasser ist unser kostbarstes Gut und darf nicht vergeudet werden. Wenn Kinder mit dem Abwasch eingeteilt sind, ob mit der Geschirrspülmaschine oder per Hand, ist es wichtig, dass sie lernen, sorgsam mit dem Geschirr umzugehen und die Spülmaschine vorsichtig mit System einzuräumen und nach dem Waschgang sorgsam auszuräumen. Wer keine Spülmaschine hat, darf seine Kinder dazu einteilen, das gewaschene Geschirr mit einem Geschirrtuch zu trocknen – was definitiv die verhassteste aller Aufgaben im Haushalt ist.

Gemeinsam Wäsche waschen - Haushaltsplan mit Kindern gestalten
Gemeinsam Wäsche waschen – Haushaltsplan mit Kindern gestalten

Können Kinder beim Wäsche machen helfen?

Um seinen Kindern einen umweltbewussten und nachhaltigen Umgang mit der eigenen Wäsche beizubringen, haben Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern einen spielerischen Umgang mit der eigenen Wäsche zu erlernen. Beispielsweise könnte man einen Wäschewagen für Kinder ins Kinderzimmer stellen, der drei Fächer oder Wäschesäcke hat.

  • Im ersten Wäschesack kommt schmutzige Weißwäsche, in den zweiten Wäschesack kommt schmutzige Buntwäsche und der dritte Wäschesack bleibt leer für eine süße Belohnung, ein Spielzeug oder ein neues Buch.
  • Das Spiel funktioniert wie folgt: Mama erzählt das Märchen von Aschenputtel, in dem es heißt:“ Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!
  • Praktisch erlernt das Kind, dass der Wäschesack Nr. 1 für sämtliche getragene Weißwäsche zur Verfügung steht, während die Nr. 2 für alles an Buntwäsche steht. Nach einigen Tagen holt die Mama den Wäschewagen ab und legt eine Belohnung in den Wäschesack Nr. 3.

Tipps für Eltern, die gewährleisten, dass Kinder früh im Haushalt mithelfen

Tipp 1: Früh übt sich

Wie bereits erwähnt, ist es klug, seine Kinder schon im Babyalter dazu zu motivieren, mit kleinen Aufgaben wie Karotten waschen, ihren Beitrag zu leisten. Kinder helfen gerne mit und bringen auch gerne Dinge.

Tipp 2: Eine Vorbildfunktion sein

Als Eltern muss man immer eine Vorbildfunktion sein. Wer ständig über die Hausarbeit schimpft oder sich deshalb mit dem Ehepartner in der Wolle hat, darf sich nicht wundern, wenn die eigenen Kinder eine negative Einstellung zur Mithilfe im Haushalt entwickeln.

Tipp 3: Nicht zu viel erwarten

Den Kindern sollte man niemals zu viele Aufgaben auf dividieren. Wenn sie mit Aufgaben überfordert sind, verlieren sie schnell die Lust und ergo muss Mama oder Papa hinterherputzen. Zudem sollte man niemals einem Kind eine Aufgabe entreißen und die Worte sagen:“ Gib her, das kann ich schneller“. Auf diese Weise verliert das Kind vollauf das Interesse. Hierbei ist „Geduld“ das Gebot der Stunde.

Tipp 4: Lasst das Kind entscheiden

Wenn das Kind sich 2 oder 3 Aufgaben aussuchen darf, wie beispielsweise den Biomüll versorgen, das Katzenklo säubern oder abtrocknen, muss es sich konkret entscheiden und kann nicht „nein“ sagen.

Tipp 5: Keine Bezahlung für Haushaltstätigkeiten

Wenn das Kind fragt, was es dafür bekommt, müssen Eltern hart bleiben und ihm beibringen, dass auch sie nichts für die Haushaltsarbeit bekommen. Dies ist Familien- und Teamarbeit. Wenn Eltern Sonderaufträge für Kinder haben, wie Rasenmähen oder den Garten jäten, kann nochmalig darüber gesprochen werden und ein kleiner Obolus vereinbart werden. Für die reine Hausarbeit sollte jedoch keine Bezahlung erfolgen.

Tipp 6: Auf keine Ausreden einlassen

Wenn Kinder beispielsweise ihr Kinderzimmer aufräumen sollen und das Argument kommt, dass sie keine Zeit haben und das am Abend machen, kann man sich mit einem scheuen Vertrauensvorschuss einmalig darauf einlassen. Ist am nächsten Morgen immer noch Chaos am Werk, muss man rigoros sein und befehlen, dass das Kinderzimmer sofort aufzuräumen ist.

Fazit – Haushaltsplan für Kinder – Tipps beachten

Es ist didaktisch gesehen eine gute Sache, Kinder im frühkindlichen Stadium bereits an Hausarbeiten und Pflichten zu gewöhnen. Kinder lernen schnell und orientieren sich immer an den Erwachsenen. Deshalb ist eine gute Vorbildfunktion wichtig. Man sollte es den Kindern so vorleben, wie man es von ihnen im Umkehrschluss erwartet.

 

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