Obwohl man sich im Vorfeld oft einredet, dass man dem Neugeborenen keinen Schnuller geben will, so passiert dies oft unbewusst. Das Baby beginnt zu schreien und man merkt, mit Hilfe des heißgeliebten Schnullers entspannt sich das kleine Wesen und wird ruhiger.

Wie kann ich meinem Kind den Schnuller abgewöhnen?

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Doch so leicht die Gewöhnungsphase auch ist, so schwierig kann es sich herausstellen, den Schnuller wieder wegzunehmen, daher sollte dieser Schritt auch wohlüberlegt sein und behutsam durchgeführt werden. Um den Weg in ein „Schnullerfreies Leben“ zu gehen, gibt es etwaige Tipps um Tricks um diesen Schritt einfach gestalten zu können.

Schnuller zur Beruhigung

Junge Eltern kennen die Situation nur zu gut. Man ist müde und ausgelaugt von schlaflosen Nächten und das Neugeborene kann nur beruhigt werden, wenn ein Schnuller in der Nähe ist. Dieses so unscheinbare Ding schafft es tatsächlich oft innerhalb von Sekunden Ruhe herbeizuführen.

Wie lange Schnuller verwenden? – Alter

Doch Babys entwickeln sich besonders rasch weiter und sobald die ersten Entwicklungsphasen überstanden sind fragt man sich ob es wirklich so ratsam ist den Schnuller weiterhin zu verwenden.

  • In der Praxis erweist es sich durchaus als hilfreich einen Schnuller zu verwenden um das Baby beruhigen zu können.
  • Doch irgendwann ist der Moment gekommen wo es Zeit ist, dass sich das eigene Kind vom Nuckel endgültig verabschiedet.
  • Damit sich niemand den Kopf darüber zerbrechen muss wann der Beste Zeitpunkt ist und wie man am besten vorgeht gibt es hierfür ein paar hilfreiche Tipps.

Die Abgewöhnungsphase – Wann ist jedoch der richtige Zeitpunkt dafür?

Wenn es um das Thema Schnuller stellt man sich irgendwann im Verlauf die entscheidende Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt den Schnuller wegzugeben?

Vorsicht vor radikaler Entwöhnung

Die Meinungen zu diesem Thema gehen sehr stark auseinander, während ein Teil der Eltern Angst davor hat, dass das Kind durch den langen Gebrauch des Schnullers eventuell schiefe Zähne bekommen könnte, so ist es für anderer Elternteile durchaus normal den Schnuller bis zum 3 oder 4. Lebensjahr mitzuführen.

Doch auch, wenn Experten zu diesem Thema herangezogen werden gibt es keine eindeutige Erfolgsformel. Viele gehen davon aus, dass das beliebte Nuckeln am Schnuller schon nach kurzer Zeit eine reine Gewohnheit ist und somit auch nicht notwendig ist. Andere Experten gehen davon aus, dass der Schnuller vor allem als Stressbewältigung herangezogen wird und Kinder auch tatsächlich beruhigt. Sollte kein Schnuller in Griffweite sein, so greifen viele Kindern zum eigenen Daumen, und eine radikale Entwöhnung vom Daumen entpuppt sich in der Praxis wesentlich schwieriger als von einem herkömmlichen Schnuller.

Wie kann man den Schnuller am besten abgewöhnen?

  • Es gibt eine große Anzahl an unterschiedlichsten Tipps und Tricks wie der Abschied vom Schnuller einfach gestaltet werden kann.
  • Während für die einen der sogenannte „kalte Entzug“ funktioniert brauchen andere eine schonende und vor allem langsame Entwöhnungsphase.
  • Bevor man also den Weg startet das eigene Kind vom Schnuller zu entwöhnen, ist es ratsam vorab herauszufinden was dem Kind am besten tut.

Eigenes Entwicklungstempo des Kindes beachten

Bei vielen Kindern ist die Umgewöhnungsphase nicht in ein paar Tagen vorbei, denn immerhin war der Schnuller ein langer Wegbegleiter, umso verständlicher ist es, dass dieser Prozess nicht in 1-2 Tagen erledigt ist. Doch dieser Umstand ist vollkommen natürlich, denn jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und somit geht auch jedes Kind individuell mit der Umstellungsphase auf ein Leben ohne Schnuller um.

Start mit kleinen Schritten

Um den Weg besonders sanft und stressfrei zu bewältigen ist es ratsam mit kleinen Schritten zu beginnen. So sollte gerade in der Anfangsphase nur in gewissen Situation den Schnuller weggelassen werden. Wenn das Kind gerade in den eigenen vier Wänden am Spielen ist, dann kann man problemlos den Schnuller in dieser Zeit weglassen.

Schnuller-freie Zeiten einführen

So sollen sich gewisse „Schnuller-freie“ Zeiten langsam aber doch einspielen. In der Regel kommen die meisten Kinder mit einer langsamen und stressfreien Entwöhnung gut zurecht. Der eigentliche Knackpunkt ist in den meisten Fällen der komplette Abschied vom Schnuller, denn auch wenn er vielleicht die meiste Zeit gar nicht mehr in Gebrauch war, so können viele Kinder nicht für immer Lebewohl sagen. Um diese Hürde auch überwinden zu können, gibt es eine Reihe von hilfreichen Tipps und Tricks.

Den Schnuller nicht mehr anbieten

Obwohl dieser Tipp eigentlich der einfachste ist, reicht es in vielen Fällen schon wenn der Schnuller einfach nicht mehr angeboten wird. Da wir Menschen Gewohnheitstiere sind, ist es bei Kindern nicht viel anders. Somit sollte der Schnuller einfach weggepackt gut verstaut werden damit das Kind auch nicht mehr an den Schnuller erinnert wird. Hier wird sehr stark das Motto „ Aus dem Auge, aus dem Sinn“ gelebt, was in vielen Fällen schon ausreichend sein kann um die Umstellung zu schaffen.

Die sogenannte „Schnuller-Fee“

Wenn die erste Umstellungsphase besonders schwierig ist, kann man zur Not auch auf eine kleine Notlüge zurückgreifen und dem Kind die Geschichte der „Schnuller-Fee“ erzählen, welche sämtliche Schnuller abholt und im Gegenzug ein kleines Dankeschön mit einem Geschenk hinterlässt. Bezüglich dem Geschenk kann man dieses frei gestalten. Eine nette Idee wäre ein selbstgeschriebener Brief der „Schnuller-Fee“ mit ein paar bunten Luftballons.

Schnuller verschenken

Wenn zufälligerweise im engsten Bekanntenkreis gerade ein Baby geboren wurde, kann man diesen Umstand besonders gut verwenden um dem eigenen Kind zu erklären, dass die Schnuller an das neugeborene Baby weiterverschenkt werden, damit dieses auch so viel Freude damit hat.

  • Natürlich verschenkt man die Schnuller nicht wirklich, sondern zeigt dem eigenen Kind damit auf, dass es durch die Weitergabe der Schnuller etwas besonders leistet.
  • Bei dieser Geschichte könnte auch eine Art Ritual geschaffen werden, dass sämtliche Schnuller in eine eigene Box gelegt werden und hübsch als Geschenk verpackt werden.
  • Sobald der Schnuller weg ist, dürft ihr aber nicht vergessen, dem eigenen Kind zu erzählen wie sehr sich das Neugeborene über die Schnuller gefreut.

Ein Stück vom Schnuller abscheiden

Ein kleiner, aber durchaus sehr effektiver Schritt ist es, ein winzig kleines Stück von der Schnullerspitze abzuschneiden. Kinder sind daran gewohnt an der Schnullerspitze zu nuckeln, und sobald eine kleine Ecke fehlt merken sie dies sofort.

In vielen Fällen kann das sofort dazu führen, dass das Kind den Schnuller dann gar nicht mehr verwenden will, weil etwas anders ist und das Gefühl im Mund nicht mehr das Gleiche ist. Sollte diese Art der Entwöhnung jedoch nicht gleich Zuspruch finden, so kann man ein paar Tage später wieder ein Stück vom Schnuller wegschneiden und spätestens nach ein paar Tagen wird das Kind den Schnuller freiwillig liegenlassen.

Der harte, kalte Enzug – Ab welchem Alter?

  • Sobald das Kind ein gewisses Alter erreicht hat und schon besonders viel von der Umwelt und vom Leben mitbekommt ist es nicht mehr so einfach das gewohnte Nuckeln am Schnuller abzustellen.
  • Wenn sämtliche Tipps und Tricks bereits in Anspruch genommen wurde und keiner davon gefruchtet hat, so hilft im letzten Schritt nur der kalte Entzug.
  • In diesem Fall müssen sämtliche Schnuller entfernt werden und dürfen auch nicht mehr zurückgeholt werden.

Es ist zwar sicherlich die radikalste Methode und benötigt von Elternseite eine harte Durchsetzungsfähigkeit und Stressresistenz, doch wenn die erste Trotzphase überstanden ist, wird das Thema Schnuller definitiv kein Thema mehr sein.

Vorsicht: Nicht nachgeben!

Es ist in dieser Phase besonders wichtig nicht nachzugeben. Auch wenn das Kind oft bitterlich weinen sollte, so darf man nicht wieder zur Schublade greifen und den Schnuller herausholen.

Bevor man also darüber nachdenkt wirklich nachzugeben sollte man sich verinnerlichen, dass Millionen von Eltern diesen Schritt durchstehen mussten und bisher jedes Kind irgendwann den heißgeliebten Schnuller aufgegeben hat.

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