Eltern und Kinder verbindet ein unglaublich starkes Band der Liebe.Doch egal wie gut Sie sich mit ihrem Kind verstehen, zu Konflikten kann es immer mal kommen. Und diese sind auch für die Entwicklung des Kindes gut und notwendig. Wenn ein Streit allerdings mal eskaliert oder das Kind sich nicht verstanden fühlt, kann es vorkommen, dass Sie auch mal vor einer verschlossenen Tür stehen:

Das Kind hat sich eingeschlossen und will Sie nicht hereinlassen. Klopfen und rufen bringen nichts: es will sich nicht mit Ihnen unterhalten.Wie Sie in dieser Situation die Ruhe bewahren und als Eltern korrekt handeln, erfahren Sie hier.

Privatsphäre respektieren

Was Eltern oftmals vergessen ist, dass auch Kinder ein Recht auf Privatsphäre haben.So manch einer mag das gerne mal vergessen und unangekündigt ins Zimmer seiner Kinder stürmen.Da ist es nicht verwunderlich, wenn so manch ein Kind dazu neigt, sich im Zimmer einzusperren.

Achten Sie daher bitte darauf, dass Sie Ihrem Kind den nötigen Freiraum lassen sich zu entwickeln. Es ist völlig in Ordnung, wenn Ihr Sohn/ Ihre Tochter auch mal Zeit für sich braucht. Das Kinderzimmer bietet da, umgeben von all den Lieblings-Dingen, den idealen Rückzugsort.

  • Gerade wenn das Kind alt genug ist, um eine Tür selbstständig und verantwortungsvoll zu schließen und diese auch wieder auf bekommt, sollte darüber nachgedacht werden, das auch zu erlauben.
  • Vielleicht lässt sich das Einschließen aber auch gänzlich vermeiden, wenn Sie klar kommunizieren, wann Sie ins Zimmer kommen.
  • So könnten Sie zum Beispiel vereinbaren, dass Sie dreimal klopfen. Werden Sie dann immer noch nicht herein gebeten, schauen Sie selber nach.
    Diese Handhabung schafft Vertrauen und baut auf gegenseitigem Respekt auf – probieren Sie es ruhig mal aus.

Zuhören wirkt Wunder

Hat sich Ihr Kind im Zimmer eingesperrt und will vorerst nicht herauskommen, versuchen Sie die Ruhe zu bewahren. Befinden sich im Zimmer keine gefährlichen Gegenstände und ist das Kind gesund, gibt es keinen Grund sich unnötig zu sorgen.

Die Situation mag angespannt sein und Sie sind auch gereizt, aber das sollten Sie sich nicht anmerken lassen. Aggressives Hämmern gegen die Tür und schreien, wird nicht dazu beitragen, dass der Nachwuchs diese öffnet.

Versuchen Sie daher sachlich und ruhig zu bleiben und fragen Sie nach, was die Gründe für das Einsperren sind. So manch ein Kind, scheut sich eine schlechte Note bei dem letzten Mathematiktest zuzugeben oder hat vielleicht einen kleinen Streich gespielt, der nur schwer zuzugeben ist.

Gutes zureden kann da helfen.Vermitteln Sie ihrem Kind, dass Sie nicht der Feind sind und Sie bei der Lösung von Problemen gerne behilflich sind. Auch brechen Sie sich keinen Zacken aus der Krone, wenn Sie zugeben, wie Sie sich jetzt gerade fühlen. Die Zeiten, in denen Eltern als stark und unantastbar gelten, sind zum Glück längst vorbei.

Kleinkind sperrt sich ein

Kleinkinder sind noch viel einfacher gestrickt und lassen sich eher überzeugen, das Zimmer wieder zu verlassen.

Sie können auch gerne mit Lockangeboten tricksen: Bieten Sie eine leckere Tasse Kakao an und schlagen Sie vor, ein gemeinsames Spiel zu spielen, wenn die Tür wieder geöffnet wird.So manch ein Einschließen passiert spontan und das Kind realisiert seinen Fehler erst danach. Nehmen Sie ihm die Angst, dafür bestraft zu werden und bleiben Sie fair.

  • Ist das Kind noch sehr klein, sollte die Tür vielleicht auch gar nicht erst abschließbar sein.

Kind sperrt sich nach einem Streit ein

Kam es zwischen Ihnen und Ihrem Kind zu einem Streit, woraufhin es sich eingesperrt hat, ist es vielleicht eine gute Idee die Gemüter zu beruhigen.
Versuchen auch Sie sich zurückzuziehen und etwas Distanz zu dem Streitgespräch zu bekommen. Bei einem Streit kann es neben dem „Geh DU auf dein Zimmer“ auch eine Lösung sein, dass der Streitpartner bzw. Elternteil aus der Situation gehen sollte – wie im Ratgeber zum Thema erklärt.

Nach einigen Minuten ist es Ihnen wahrscheinlich möglich, deutlich vernünftiger mit der Situation umzugehen. Klopfen Sie zart gegen die Tür und schlagen Sie vor, über das Problem zu sprechen.

  • Bieten Sie an, dass Sie dabei den Anfang machen. Möglicherweise haben Sie auch überreagiert – das können Sie auch gerne zugeben. Vermitteln Sie dem Kind, dass auch Erwachsene Fehler machen können.
  • Falls das Kind nicht herauskommen möchte, geben Sie ihm die Zeit, die es braucht. Bieten Sie an, dass Sie zum Beispiel im Wohnzimmer warten, sollte sich die Meinung ändern.

Kommt es dann doch aus dem Zimmer, drängen Sie nicht zwanghaft zu einem Gespräch. Kehren Sie zu einem normalen Umgang miteinander zurück und greifen Sie das Thema besser irgendwann in entspannter Atmosphäre auf.

Notfall: Mein Kind hat sich eingesperrt und der Schlüssel ist verloren gegangen. In einer Notlage bzw. einer Situation, wo reden nichts mehr hilft oder eine Gefährdung des Kindes besteht, kann es im Extremfall sein, dass ein Schlüsseldienst bzw. Aufsperrdienst notwendig ist.

Wann brauche ich einen Aufsperrdienst oder Schlüsseldienst?

  • Dies kann beispielsweise der Fall sein wenn das Kind sich dauerhaft einsperrt oder Konflikte durch Gespräche nicht mehr lösbar sind oder das Kind damit droht, sich etwas anzutun/hier Sorgen der Eltern bestehen.
  • Hier kann beispielsweise in großen Städten wie Wien ein Aufsperrdienst Wien dabei helfen, die Situation durch Fachwissen und Öffnen der Türe zu lösen. Dies sollte jedoch die letzte Option sein.

Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen

Möglicherweise haben auch Sie sich als Kind einmal im Zimmer verbarrikadiert.Das können Sie auch gerne erzählen! Beschreiben Sie Ihrem Kind, wieso es dazu kam, wie Sie sich dabei gefühlt haben und wie die Situation ausging.

Wie haben dabei Ihre Eltern/ die Großeltern des Kindes reagiert?

Das vermittelt, dass Sie auch mal an der Stelle waren, nur auf der anderen Seite der Tür. Sie und Ihr Kind werden dadurch zu Verbündeten.

Drängen Sie sich nicht auf

Manchmal artet ein Streit so richtig aus und es werden ungerechte Dinge gesagt, die sich so schnell nicht ungeschehen machen. Etwas Distanz kann da guttun.
Lassen Sie nach einem Streit mit Ihrem Kind gerne auch jemanden anders versuchen, die Tür zu öffnen.

Möglicherweise haben Sie noch andere Kinder. Die Geschwister können da helfen und werden vielleicht eher ins Zimmer gelassen. Auch ein Anruf von den Großeltern, bei dem sich das Kind ausweinen kann, ist eine gute Idee.

Der Zettel unter der Tür

So manch einer findet auf Anhieb nicht immer die richtigen Worte. Das ist auch gar nicht so schlimm. Hat sich Ihr Kind eingeschlossen, können Sie auch einfach einen Brief schreiben. Bleiben Sie dabei freundlich und bieten Sie ein offenes Ohr an. Der Brief kann dann einfach unter der Tür durchgeschoben und gelesen werden, wann auch immer das Kind dazu bereit ist.

An einem Strang ziehen

Die guter Cop – böser Cop – Nummer mag ja im Fernsehen funktionieren, im echten Leben sorgt es aber für Verwirrung. Hat sich ihr Kind im Zimmer eingeschlossen, sollten Sie und Ihr Partner/Partnerin sich einig sein.

Das Kind mag schon aufgewühlt genug sein, wenn dann noch beide gleichzeitig auf das Kind einreden und jeder eine andere Meinung vertritt, führt das zu nichts. Vertreten Sie bitte eine einheitliche Meinung und lassen Sie erstmal nur einen mit dem Kind sprechen.

Schlüssel verstecken

Treten solche Vorfälle öfter auf, lohnt es sich darüber nachzudenken, den Schlüssel gänzlich von der Tür zu nehmen. Bieten Sie an, dass das Kind diesen gerne zurückbekommen kann, wenn es sich zukünftig nicht mehr einschließt. Üben Sie im Alltag daher, was es heißt, einander zu vertrauen.

Fehler passieren

Wie eben schon angesprochen, sind weder Eltern noch Kinder von Fehlern befreit. Das sich ein Kind im Zimmer einsperrt kommt bei den glücklichsten, harmonischsten Familien auch mal vor. Seien Sie nicht so hart in Ihrem Urteil und arbeiten Sie an ihrer Beziehung zueinander.

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