Freundschaften und Kontakte zu anderen Kindern sind schon in jungen Jahren ein wichtiger Bestandteil für die persönliche Entwicklung von Kindern. Während manche Kinder gleich viele Freundschaften schließen können, kommt es auch dazu, dass Kinder sich ausgeschlossen fühlen.

Wenn beispielsweise meine Tochter oder mein Sohn als einziges Kind bzw. einzige/r nicht zu einem Geburtstag, einem Ausflug oder zum Spielen eingeladen wird, kann das zu Trauer, Wut und Sorgen führen – sowohl bei Eltern als auch bei betroffenen Kindern. Die Kleine Zeitung hat sich hier auf die Recherche begeben und führende ExpertInnen befragt, wie man hier als Elternteil optimal reagieren kann und was es dabei zu beachten gibt.

Tipp: Nehmen Sie die Gefühle und die Traurigkeit ihres Kindes wahr und versuchen Sie, gemeinsam im Gespräch einen guten Umgang mit der Situation zu finden. Hierbei kann es verschiedene Ansätze geben – aktuelle Ideen und Tipps gibt es von den ExpertInnen aus dem Gespräch bzw. dem Kleine Zeitung Artikel.

Frage – Kind wird nicht zum Geburtstag eingeladen – was tun?

Hierbei wurde von Lesern der Kleinen Zeitung die Frage gestellt, dass eine Tochter im Alter von 8  Jahren nicht zur Geburtstagsfeier eingeladen wurde – dies macht die Tochter aktuell sehr traurig. Ist es hier sinnvoll, ein Gespräch mit den Eltern des Geburtstagskindes zu suchen – oder sollte man sich hier nicht einmischen?

Kind wird nicht eingeladen - Tipps für Eltern
Kind wird nicht eingeladen – Tipps für Eltern

Antworten der ExpertInnen im Überblick

  • Denise Schiffrer-Barac, Kinder- und Jugendanwältin: Hierbei gilt, dass Eltern als nahe Bezugspersonen für Kinder und für deren Fürsorge und Geborgenheit verantwortlich sind. Besonders hilfreich ist es hier, wenn dein Kind dir sein Herz ausschütten kann. Das Thema „Ich fühle mich ernst genommen“ und das Spenden von Trost ist sinnvoll. Eine gemeinsame Überlegung für eine Lösung für die Traurigkeit mit dem Kind wird von Frau Schiffrer-Barac empfohlen.
  • Johannes Achammer, Kinder-, Jugend- und Familienpsychologe: Hierbei sollte man bei der Frage nach einer möglichen Ursache tiefer gehen und sich das Klassenklima anschauen. Dies könnte beispielsweise in einem Gespräch mit den Lehrpersonen in Erfahrung gebracht werden. Eine direkte Konfrontation bzw. Aussprache mit den Eltern ist laut Herrn Achammer nur dann sinnvoll, wenn man diese gut kennt. Im Gespräch mit dem betroffenen Kind sollen Emotionen besprochen werden und gezeigt werden, dass es völlig in Ordnung ist, wenn man traurig oder wütend ist. Auch ein Alternativprogramm am Tag der Party wie z.B. ein Ausflug mit der Tochter kann als etwas Besonderes unternommen werden.
  • Manu Christl, Psychotherapeutin i.A.u.S., Lebens- und Sozialberaterin: Diese Situation ist für ein Kind hart zu verkraften, daher ist auch hier das Verständnis für die Kränkung des Kindes vorrangig. Man kann hier beispielsweise bei den Eltern nachfragen, ob die ausbleibende Einladung für die Geburtstagsfeier Absicht war. Auch Frau Christl empfiehlt ein Gespräch mit der Tochter. Der Fokus sollte hierbei auf andere FreundInnen gelegt werden – die Gefühle sollen aber ernst genommen werden. Auch die Vermittlung von „Du magst nicht jeden und dich mag nicht jeder“ – als normalen Zustand der Ok ist kann erfolgen.

Wie reagieren, wen das Kind nicht eingeladen wird?

Diese Situation gehört allgemein zum normalen Umgang miteinander und zum Leben dazu. Es ist hier auch ein Lernprozess, dass man es aushält, nicht eingeladen zu sein. So kann ein Kind beispielsweise beim eigenen Geburtstag das Kind ebenfalls nicht einladen. Normalerweise sind Kinder aber gut in der Lage, ihre Beziehungen und Freundschaften untereinander gut zu regeln.

In manchen Foren wird jedoch zum „Katastrophenthema Kindergeburtstag“ sowie Einladungen bzw. nicht eingeladen sein vielseitig diskutiert.

Beispieldiskussionen & Themen – Mein Kind wird nie eingeladen

Quelle und ExpertInnen Meinungen: https://www.kleinezeitung.at/lebensart/familie/6243828/Familienratgeber_Meine-Tochter-ist-als-einzige-nicht-eingeladen-

Ähnliche Beiträge