Kinder verhalten sich unterschiedlich, wenn es Anweisungen von Eltern oder Erziehern gibt. So befolgen einige die Forderungen ohne zu murren, wohingegen andere auf Durchzug schalten oder noch schlimmer sich lautstark widersetzen. In den Entwicklungsstufen eines Kindes gibt es immer wieder Phasen, in denen es mehr oder weniger folgt. Es möchte seine Grenzen austesten und einfach mal schauen, wie weit es gehen kann. Kinder haben aber auch verschiedene Charaktere.

Ein stilles und sensibles Kind leistet in der Regel weniger Widerstand als ein sturer Wirbelwind. Eltern fällt es in schwierigen Situationen nicht immer leicht, sich richtig zu verhalten.

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Kind hört nicht und macht nicht was es soll/ Tipps für mehr Kooperation

Quelle: YouTube Kanal „DerWegMitDaddy“

Auch stehen sie im Alltagsstress und sehen sich vielfältigen Anforderungen ausgesetzt. Mit Zwang und extremer Strenge erhöht sich das Konfliktpotential noch mehr. Wenn ihr Kind einmal nicht folgen möchte, atmen Sie erst einmal tief durch und überlegen dann, was am besten zu tun ist.

Woran kann es liegen?

Eltern müssen ihrem Erziehungsauftrag gerecht werden. Ungünstigem Verhalten muss entsprechend begegnet werden. Nur so sind Kinder in der Lage zu begreifen, welchen Folgen ihre Reaktion nach sich zieht.

  • Über positives Lob freut sich jeder, schwieriger ist der Umgang mit negativen Handlungen, die als solche dem Kind erst einmal klargemacht werden müssen.
  • Die Kommunikation sollte stets klar und eindeutig sein, ohne zu streng und überfordernd rüberzukommen. Ein freundlicher Grundton ist auch bei Forderungen und dem Einüben von Regeln möglich.

Sollte ihr Kind absolut nicht folgen, sollten Sie sich zunächst versichern, ob es nicht mit etwas abgelenkt oder besonders beschädigt ist. In diesem Fall ist es erforderlich, die Aufmerksamkeit des Kindes zu gewinnen. Erst wenn Sie sicher sind, dass die gesendete Botschaft auch angekommen ist und Ihr Kind die Message aktiv aufgenommen hat, kann über weitere Schritte nachgedacht werden. Häufig ist es nämlich so, dass Kinder so mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie gar nicht mitbekommen, was um sie herum alles passiert.

Kann es sein, dass Ihr Kind mit der gewählten Formulierung überfordert ist? Versuchen Sie, sich einfach und verständlich auszudrücken.

Vermeiden Sie Floskeln, sondern kommunizieren Sie klar und deutlich, was Sie von ihm erwarten. Unklare Äußerungen mit Hintergedankens sind unpassend. Ihr Kind möchte klare und verständliche Worte, die es erfassen kann.

Der Ton macht die Musik

Doch zu freundlich? In bestimmten Entwicklungsphasen lieben es Kinder, die Geduld ihrer Eltern auf die Probe zu stellen. Sie spüren intuitiv, wie weit sie bei ihren gutmütigen Eltern gehen können. Werden überhaupt keine Grenzen gesetzt, lieben sie es ihren Eltern auf dem Kopf herumzutanzen.

  • Eine liebe Mami und ein sanftmütiger Vater müssen sich eventuell angewöhnen, von Zeit zu Zeit den Tonfall zu verändern.
  • Gilt es etwas einzufordern und durchzusetzen, wirkt ein ernster Tonfall häufig Wunder. Besonders, wenn der Kleine es gewohnt ist, mit Engelszungen behandelt zu werden.

Auch die Lautstärke der Stimme sollte überdacht werden, wenn das Kind überhaupt keine Anstalten macht zu folgen. Vielleicht ist diese zu leise und nicht gut verständlich. Das richtige Maß zu finden, ist nicht immer einfach. Vermeiden Sie in jedem Fall zu laut und fordernd zu sein. Dies könnte zu einer Trotzreaktion führen und die Kommunikation noch weiter erschweren.

War es Ihrem Kind bisher schon öfters gelungen seinen Kopf durchzusetzen, wird es bestimmt nicht locker lassen, das auch weiterhin zu tun. Hier zahlen sich Ausdauer, Geduld und Konsequenz aus.

Besonders hartnäckige Fälle

Will alles nicht helfen und bleibt es schwierig, mit dem Kind zu kommunizieren, versuchen Sie Körpernähe aufzubauen und sprechen Sie mit Ihrem Kind auf Augenhöhe und von Herz zu Herz. Hierzu gehen Sie idealerweise in die Hocke und bauen somit Distanz ab.

Nehmen Sie Blickkontakt auf und kommunizieren Sie klar und unmissverständlich Ihr Anliegen, mit Nachdruck, freundlich und bestimmt. Das Kind muss sich Ihnen nun ganz zuwenden und wird Ihnen seine ganze Aufmerksamkeit schenken.

Fordern Sie es ruhig in freundlicher Art auf, das Gesagte zu wiederholen. Lassen Sie sich bestätigen, dass es Sie gut verstanden hat und mit Ihnen kooperieren möchte.

Sollte sich Ihr Kind immer noch weigern und eine Zusammenarbeit ablehnen, hilft auch schimpfen und eindringliches Wiederholen kaum etwas. Hat es beispielsweise ein anderes Kind geschlagen oder beim Spielen etwas unrechtmäßig weggenommen, muss dem Kind deutlich werden, dass das Verhalten so nicht richtig war, es sich entschuldigen muss und die Gegenstände zurückzugeben hat.

Die Fortsetzung des Spiels wäre nicht möglich, ohne die Mitwirkung seitens des Kindes. Häufig verstehen Kinder erst, wenn das Spiel aus diesen Gründen zunächst unterbrochen werden muss.

Die Konsequenz des Fehlverhaltens gewinnt an Bedeutung, wenn eine Frist gesetzt wird. Beispielsweise zählen Sie bis 3 und geben dem Kind die Chance, die unrechtmäßig genommenen Gegenstände seinem Kameraden zurückzugeben. Will es immer noch nicht folgen, ist das Spiel für heute beendet. Das Zählen hat eine starke Signalwirkung für Ihr Kind. Es hat genügend Spielraum, den Anforderungen nachzukommen und weiß, dass es sonst mit Konsequenzen zu rechnen hat.

Bei sehr sturem Nachwuchs kann dies, bei konsequenter Durchführung, kann diese Methode Wunder wirken. Zu gern möchte es weiterspielen und wird nach einigen Versuchen seinen Sturkopf durchzusetzen vielleicht doch lieber folgen.

  • Lobesworte und positive Verstärkungen sind ebenso hilfreich. Kommt das Kind Ihren Erwartungen nach, bestätigen Sie es und sprechen Sie ein Lob aus.
  • Diese positive Verstärkung setzt positive Verhaltensmuster frei. Führen Ihr Kind, dass es seine Sache gut gemacht hat, erinnert es sich auch zukünftig daran und wiederholt das positive Verhalten. Bestätigung kann ein Motor für die Zukunft sein.

Erfährt es bei schädlichem Fehlverhalten Ablehnung und Ignoranz, prägen sich auch diese Gefühle ein. Um diese zukünftig zu vermeiden, könnte es das Kind dazu animieren Ihren Anforderungen nachzukommen und zu folgen.

Mit Liebe, Geduld und Einfühlungsvermoegen kommt man auf lange Sicht bestimmt zum Ziel. Eltern sollten immer klar und transparent in Ihren Gefühlen sein und auch darin liegt häufig ein Problem. Sind die Eltern zu sehr mit sich selbst beschäftigt, spürt dies das Kind und reagiert entsprechend. Der Trubel des Alltags stellt sowohl Eltern als auch Kinder auf die Probe. Nur gemeinsam sind Familien stark.

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