Die Kosten für Nachhilfe in der Steiermark sind extrem gestiegen. Laut einer aktuellen Studie der Arbeiterkammer haben Eltern im laufenden Schuljahr insgesamt 16,3 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben. Das entspricht durchschnittlich 810 Euro pro Schulkind. Viele Eltern können sich diese Kosten nicht leisten. Die Arbeiterkammer fordert daher gleiche Bildungschancen an Schulen, unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Stark gestiegene Kosten für die Nachhilfe 2022/2023

Die durchschnittlichen Kosten für Nachhilfe sind im Schuljahr 2022/23 von 600 Euro auf 810 Euro gestiegen. Dies ist auf eine Teuerungswelle zurückzuführen, die zu höheren Kosten pro Nachhilfestunde geführt hat.

Mehr als ein Drittel der SchülerInnen benötigt Nachhilfe

Mehr als ein Drittel aller Schulkinder in der Steiermark benötigen Nachhilfe. 19.000 Kinder haben im laufenden Schuljahr oder in den vorherigen Sommerferien bezahlte Nachhilfe erhalten. Die Eltern von weiteren 28.000 Kindern konnten sich entweder keine Nachhilfe leisten oder fanden kein passendes Angebot. Besonders Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen sind Fächer, in denen Nachhilfe benötigt wird. Der Bildungserfolg vieler Kinder hängt davon ab, ob sich ihre Eltern teure Nachhilfe leisten können.

Ausgaben belasten Familien stark

Die Ausgaben für Nachhilfe belasten Familien stark. Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gibt an, dass sie finanziell spürbar bis sehr stark belastet sind. Zusätzlich verbringen mehr als drei Viertel der steirischen Schulkinder ihre Zeit zu Hause mit ihren Eltern, um Hausaufgaben zu erledigen und zu lernen. Vier von fünf Eltern, die ihren Kindern bei den Schulaufgaben helfen, fühlen sich zeitlich belastet.

AK fordert Maßnahmen zur Unterstützung von Familien

Die Arbeiterkammer fordert Maßnahmen zur Unterstützung von Familien. Die Schulkosten müssen drastisch gesenkt werden, insbesondere in Zeiten der Teuerung. Es sollte ein Budget für Schulmaterialien geben, das von Lehrern und Lehrerinnen unbürokratisch verwendet werden kann, um sicherzustellen, dass Kinder über die erforderlichen Materialien verfügen, um gut lernen zu können. Armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende sind besonders von der Teuerung betroffen und benötigen zusätzliche Entlastungen. Es sollten auch zusätzliche Unterstützungsangebote geschaffen werden, wie zum Beispiel kostengünstige Lern- und Freizeitbetreuung während der Sommerferien.

Hochwertiger Förderunterricht am Nachmittag zahlt sich aus

Die Studie zeigt auch, dass Schulen, die hochwertigen Förderunterricht am Nachmittag anbieten, weniger Nachhilfe benötigen. Besonders die verschränkte ganztägige Schulform zeigt gute Ergebnisse. Nur neun Prozent der Kinder in diesen Schulformen benötigen zusätzliche bezahlte Nachhilfe. Die Arbeiterkammer fordert den Ausbau dieser Schulform, da sie allen anderen überlegen ist und Kindern gerechte Chancen auf eine gute Bildung bietet, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.

Besonderheiten einzelner Schulen sollen stärker berücksichtigt werden

Die Finanzierung von Schulen sollte auch die Besonderheiten einzelner Standorte berücksichtigen. Derzeit fehlt es es in jeder sechsten Schule an Mitteln und Personal, um Kinder in schwierigen Lernumgebungen zu fördern. Die Arbeiterkammer hat den Chancen-Index entwickelt, der eine gerechtere Bildungsfinanzierung ermöglichen soll. Dieser Index berücksichtigt den Bildungshintergrund der Eltern und die Alltagssprache der Kinder, um den Förderbedarf abzuleiten und zusätzliche Unterstützung zu gewährleisten.

Hohe weitere Ausgaben im schulischen Bereich

Neben Nachhilfe entstehen für Familien auch weitere Ausgaben im schulischen Bereich, wie zum Beispiel Schultaschen, Hefte, Stifte, Skikurse oder Ausflüge. Im Jahr 2020 betrugen diese Ausgaben bis zu 1.600 Euro pro Kind und Schuljahr. Um genaue Informationen über die aktuellen Kosten zu erhalten, startet die Arbeiterkammer eine große Schulkostenstudie. Eltern haben die Möglichkeit, ein Jahr lang die Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder zu notieren. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos und alle Angaben werden vertraulich behandelt. Ein Onlineformular steht auf der Website www.schulkosten.at zur Verfügung.

Liste der wichtigsten Details und Beispiele

  • Eltern in der Steiermark haben im laufenden Schuljahr 16,3 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben.
  • Durchschnittlich wurden 810 Euro pro Schulkind für Nachhilfe ausgegeben.
  • Die Kosten für Nachhilfe sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, hauptsächlich aufgrund der Teuerungswelle.
  • Über ein Drittel aller Schulkinder in der Steiermark benötigen Nachhilfe.
  • Mathematik ist das Fach mit dem höchsten Nachhilfeanteil, gefolgt von Deutsch und Fremdsprachen.
  • Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gibt an, dass sie finanziell durch die Kosten für Nachhilfe belastet sind.
  • Vier von fünf Eltern, die ihren Kindern bei den Schulaufgaben helfen, fühlen sich zeitlich belastet.
  • Die Arbeiterkammer fordert gleiche Bildungschancen an Schulen und Maßnahmen zur Senkung der Schulkosten.
  • Die Ausgaben für Schule gehen über Nachhilfe hinaus und umfassen auch Kosten für Schultaschen, Hefte, Stifte, Skikurse, Ausflüge usw.
  • Die Arbeiterkammer startet eine Schulkostenstudie, um genaue Informationen über die aktuellen Kosten zu erhalten.
Bild: Arbeiterkammer Nachhilfe Monitoring - Kosten stark gestiegen
Bild: Arbeiterkammer Nachhilfe Monitoring – Kosten stark gestiegen

FAQ

  1. Warum sind die Kosten für Nachhilfe in der Steiermark gestiegen?
  • Die Kosten für Nachhilfe sind aufgrund einer Teuerungswelle gestiegen, die zu höheren Kosten pro Nachhilfestunde geführt hat.
  1. Wie viele Kinder in der Steiermark benötigen Nachhilfe?
  • Über ein Drittel aller Schulkinder in der Steiermark benötigen Nachhilfe.
  1. Welche Fächer haben den höchsten Nachhilfeanteil?
  • Mathematik hat den höchsten Nachhilfeanteil, gefolgt von Deutsch und Fremdsprachen.
  1. Wie viele Eltern fühlen sich finanziell belastet durch die Kosten für Nachhilfe?
  • Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gibt an, dass sie finanziell durch die Kosten für Nachhilfe belastet sind.
  1. Wie viele Eltern fühlen sich zeitlich belastet, wenn sie ihren Kindern bei den Schulaufgaben helfen?
  • Vier von fünf Eltern, die ihren Kindern bei den Schulaufgaben helfen, fühlen sich zeitlich belastet.
  1. Was fordert die Arbeiterkammer, um gleiche Bildungschancen an Schulen zu gewährleisten?
  • Die Arbeiterkammer fordert Maßnahmen zur Senkung der Schulkosten und die Schaffung von gleichen Bildungschancen unabhängig vom Einkommen der Eltern.
  1. Welche zusätzlichen Ausgaben haben Familien im schulischen Bereich?
  • Neben Nachhilfe entstehen auch Ausgaben für Schultaschen, Hefte, Stifte, Skikurse, Ausflüge und andere schulische Aktivitäten.
  1. Was ist das Ziel der Schulkostenstudie der Arbeiterkammer?
  • Die Schulkostenstudie soll genaue Informationen über die aktuellen Kosten für den Schulbesuch von Kindern liefern.
  1. Wie können Eltern an der Schulkostenstudie teilnehmen?
  • Eltern können ein Jahr lang die Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder notieren. Ein Onlineformular steht auf der Website www.schulkosten.at zur Verfügung.
  1. Sind die Teilnahme an der Schulkostenstudie und die Angaben der Eltern vertraulich?
  • Ja, die Teilnahme an der Studie ist kostenlos und alle Angaben werden vertraulich behandelt.

Ähnliche Beiträge