Viele Eltern glauben, dass sie einen gewissen akademischen Status haben müssen, um ihren Kindern beim Lernen zu helfen. Dabei kommt es gar nicht darauf an, die Inhalte des Unterrichtes zu wissen, sondern einfach darum, das Kind zu unterstützen.

Lernen lernen: 13 Tipps aus der Gehirnforschung – Sprouts Deutschland

Oft sind Kinder einfach nur damit überfordert, mit dem Lernen anzufangen oder einen Impuls zu finden.

Außerdem ist es unabdingbar, die richtige Lernmethode zu finden. Diese Lernmethode ist sehr individuell und muss erst erkundet werden. Genau bei diesem Prozess können die Eltern das Kind durchaus unterstützen.

1. Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg

Egal in welchem Alter, Kinder müssen einen Impuls finden.

Für viele Kinder ist Lernen oder zu Schule zu gehen mit einer Pflicht verbunden, der man am besten entrinnen will. Falls dem Kind jedoch deutlich gemacht wird, warum es Lernen soll, wie es lernen soll und wie wichtig es ist ein guten Schulabschluss zu haben, kommt es meistens sogar ganz von alleine. An dieser Stelle muss dem Kind gezeigt werden, dass in der Schulzeit die Weichen für das spätere Leben gelegt werden.

  • Besonders der Abschluss der weiterführenden Schule sind ausschlaggebende Zertifikate für das ganze Leben.
  • Nur sie können den Kindern die Türen zu bestimmten Berufen öffnen, die später ihr ganzes Leben dominieren werden. Dabei kann man aus eigenen Erfahrungen erzählen, die Nachwirkungen der Schule auf das Leben veranschaulichen und ihnen Beispiele nennen.

Als sehr produktive Methode wird die Arbeit in bestimmten Jobs benutzt. Schüler werden dabei von ihren Eltern dazu veranlasst, Ferienjobs in unqualifizierten Beschäftigungen zu machen. Kinder lernen hier, wie schwer körperliche Anstrengung ist und werden sich bewusst, dass diese ihr ganzes Leben dauern kann. Dabei sollte dies nicht mit handwerklichen Berufen verwechselt werden. Es dreht sich hierbei um monotone Tätigkeiten, die von Menschen ohne weitere Ausbildung durchgeführt werden.

2. Die individuell produktivste Zeitperiode erkunden

Es ist eine klinisch belegte Tatsache, dass jeder Mensch verschiedene produktive Lernphasen hat. Manche Menschen sind effizienter, wenn sie in frühen Stunden lernen, während andere sich abends besser konzentrieren können.

Diese individuellen Lernzeiten müssen nicht mit denen der Eltern übereinstimmen. Aus diesem Grund sollte das Kind nicht gezwungen werden, an bestimmten Zeiten zu lernen, sondern es muss dazu aufgefordert werden, die eigenen effektiven Lernphasen zu finden. Besonders wichtig ist hierbei nicht nur die Zeitspanne, sondern die Struktur des Alltags.

Falls das Kind beispielsweise noch einen Sport betreibt, sollte wieder auf die Individualität des Kindes geachtet werden. Während sind manche Kinder nach dem Sport besser konzentrieren können, ist es bei manchen genau andersrum.

Manche Kinder wollen erst ihre Pflichten erledigen, und sich dann ihren Hobbys widmen. Vor solchen Aspekten müssen Eltern Respekt zeigen, damit das Kind sich optimal in seinen Fähigkeiten und in seiner Konzentration entfalten kann. Die Ausführung dieser Hobbys dienen schließlich dazu, die geistigen Fähigkeiten und die kognitiven Strukturen des Kindes zu erweitern.

Genau aus diesen Gründen sollte an diesen Hobbys angesetzt werden, um die Produktivität und Begeisterung zu steigern. Die Kinder können diese dieses Hobby zu einer Belohnung für die vorangegangene Lernphase sehen und sie später ausüben. Oder sie nutzen sie, um sich später mit freiem Kopf an den Schreibtisch zu setzen.

3. Lernatmosphäre schaffen

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Umgebung ausschlaggebend für die Effektivität der Lernphasen ist. Umgebungen, in denen das Kind schnell abgelenkt werden kann, sind Störungsfaktoren, die beseitigt werden müssen.

Diese Störungsfaktoren können Geräusche sein oder auch eine Umgebung, die zu anderen Aktivitäten reizt. Sogar das Kinderzimmer könnte dazu gehören. Falls die Möglichkeit besteht, ist ein separates Arbeitszimmer sehr zu empfehlen. Das Kind fokussiert sich dann nur auf die Aktivität, für die dieses gesonderte Zimmer eingerichtet wurde. Das Kinderzimmer kann nämlich zu anderen Tätigkeiten verleiten.

Ein wesentlicher Störfaktor ist das Smartphone oder das Tablet, denn die Installation von diversen Apps sind dem Kind bewusst und nur eine Berührung weit entfernt. Die Konzentration kann schnell auf diese Applikationen gelenkt werden. Es ist bekannt, dass es nur eine Frage von wenigen Sekunden ist, bis Kind in einem Spiel oder in einer Konversation versinkt ist. Besonders die Installation von Social Media Apps sind gefährlich, weil sie zu stundenlangem scrollen auf der entsprechenden Seite verlockt. Dabei wird nicht bemerkt, wie viel Zeit schon verloren gegangen ist.

Ausserdem muss auch berücksichtigt werden, dass nicht nur das Sitzen an einem Schreibtisch effektives Lernen sein muss. Viele konzentrieren sich besser in verschiedenen Lernorten. Während beispielsweise für das Schreiben ein Tisch bequemer ist, ist für das Auswendig lernen der Boden, ein bequemer Sessel oder der Garten hilfreicher. In dem Kinder dazu gezwungen werden, an einem Tisch zu sitzen, wird Ihnen der Zwang immer vor Augen gerufen. Lernen wird später mit Hass und Abneigung verbunden, genau wie der Aufenthalt in einer Lernumgebung.

4. Belohnung vor Sanktion

Falls ein Kind nur mit Drohungen von Strafen, beispielsweise Fernseh- oder Freizeitverbot, lernt, wird es sich für sie irgendwann nicht mehr lohnen. Ein Kind, dass nur mit Belohnungen oder Sanktionen arbeitet, werden diese Reize später uninteressant empfinden und nicht als Anreiz wahrnehmen.

Ausserdem ist der Verbot von Freizeit oder von der Erholung sehr kontraproduktiv. Ein Kind braucht bestimmte Phasen, in denen es sich auf andere Sachen konzentrieren kann. Es ist ebenfalls eine klinische Studie, dass ein Mensch sich nur eine bestimmte Zeitspanne, beispielsweise für eine bis 2 Stunden, konzentrieren und arbeiten kann.

Eine Belohnung ist dann sinnvoll, wenn es sich um eine nicht selbstverständliche Belohnung handelt. Der Entzug von Rechten, die dem Kind sowieso zugesprochen werden müssen, sind keine Belohnung. Eine konstruktive Belohnung könnte etwas Materielles oder ein Ausflug sein. Aber die Gewährleistung von alltäglichen Aktivitäten wie zum Beispiel Phasen der Erholung oder Phasen mit geliebten Menschen sind natürliche Dinge, die dem Kind nicht verbietet werden sollten.
Des Weiteren darf dem Kind nicht vermittelt werden, dass es ohne gute Noten nichts wert ist. Solche Art von Traumata können sich tief in das Gedächtnis der Kinder verankern und negative Konnotationen mit jeglichen Lernprozessen hervorrufen.

5. Langfristige und realistische Ziele nennen

Ein Lernziel kann nur dann erreichbar sein, wenn es realistisch ist. In dem man dem Kind dabei hilft, sich kleine Lernziele zu setzen, wird dem Kind viel Arbeit abgenommen. Die Menschen neigen dazu, sich unrealistische Ziele zu setzen und sind schnell demotiviert, wenn sie nicht eingehalten werden. Dabei ist es unerlässlich, dass das Ziel auch erreichbar ist. Meistens können langfristige oder effiziente Lernstunden nur eingehalten werden, wenn sie mit einem realistischen Ziel verbunden sind.

Falls die Lernziele utopisch sind, versinkt das Kind bei Misserfolg in Depression und glaubt nicht mehr daran, dass es fähig ist. Durch das Setzen von kleineren Zielen wird jedes erreichte Ziel eine Art Motivation und bietet einen Impuls, weiter zu lernen. Das Kind muss nur sehen, dass es sich lohnt und dass die Herausforderungen machbar sind.

6. Stützen finden

Wenn es um die Verinnerlichung von zu lernenden Unterrichtsinhalten geht, können Eltern nicht immer helfen. An dieser Stelle können Sie sich um Nachhilfelehrer bemühen, die nicht zwingend professionell sein müssen.

Schüler arbeiten gerne mit Schülern, mit denen ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut werden kann. Der Nachhilfe-Unterricht wird somit befreit von Zwängen und wird nicht wie eine Unterrichtsstunde in der Schule bewertet.

Mittlerweile gibt es auch unendlich viele andere Möglichkeiten, sich bestimmten Stoff näherzubringen. Dazu gehören zum Beispiel YouTube Videos oder andere Tutorials im Internet, die natürlich vertrauenswürdig sein müssen. Hier steht den Eltern zu, die richtigen Quellen zu finden und die Türen zu diesen Foren zu öffnen.

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