In diesem Ratgeber geht es speziell um die Situation in Österreich, was den Namen Jesus betrifft. Österreich ist immer noch, trotz der Moderne, ein konservatives und katholisches Land.
Speziell am Land und in ländlichen Regionen wird noch immer viel Wert auf Traditionen gelegt. Dazu gehört auch der katholische Glaube, wie auch der evangelische. Die christliche Tradition ist in Österreich noch sehr ausgeprägt!
Aus diesem Grunde war die rechtliche Position in Österreich in dieser Beziehung ganz klar. Der Name des Herrn Jesus durfte als Rufname und als Taufname nicht verwendet werden! Die Antwort lautete daher in Österreich ganz klipp und klar „Nein!“.
Ein Bub kann in Österreich Jesus heißen
Am Standesamt gibt es in Österreich eine wichtige Regel. Das Geschlecht des Kindes muss durch den Vornamen eindeutig zugeordnet werden können! In der Zwischenzeit wurde dieses jahrzehntelange, ja eigentlich jahrhundertealte Gesetz, aufgehoben. Heute darf ein Junge den Vornamen Jesus tragen. Aus Tradition, aber auch aus Ehrfurcht vor diesem heiligen Namen, wird dieser Vorname jedoch kaum, selten oder auch gar nicht getauft!
Jesus als Vorname – weltweit durchaus geläufig
In Spanien, aber auch in den lateinamerikanischen Ländern Südamerikas, ist Jesus hingegen ein durchaus geläufiger Vorname. In Südamerika und in Spanien sind die Mentalitäten anders, auch, was den Glauben betrifft.
Maria als häufiger Name in Österreich
- Dort ist es eher so, dass Jungen oft Jesus getauft werden, um Jesus die Ehre zu geben.
- In Österreich dürfen Buben aber auch Maria genannt werden, wenn den Eltern, Vater oder Mutter, das gefällt. Dabei muss Maria aber als zweiter Vorname angeführt werden. Ein Beispiel dafür wäre der Schauspieler aus Österreich, Klaus Maria Brandauer.
Jesus als Name ist für alle Gläubigen heilig
Gläubige Menschen, Christen, aber auch spirituelle Menschen, scheuten sich in der Vergangenheit im Westen ihr Kind Jesus zu taufen. Der Name Jesus war für alle westlichen Menschen quasi tabu und ein Tabuthema. Eine Ausnahmesituation stellte hier in Europa Spanien dar.
Die Mentalität der Spanier ist anders, als die der Österreicher oder der Deutschen generell. Teile von Spanien waren des Weiteren über Jahrhunderte muslimisch besetzt. Schlussendlich bot das Land Spanien all seine Kräfte auf und befreite sich wieder von der muslimischen, maurischen Herrschaft.
Diese langen Jahrhunderte der fremden Besetzung prägten sich tief in das Bewusstsein der Spanier ein.
Spanien ist immer noch ein tief religiöses, christliches Land! Darum taufen die Spanier ihre Jungs sehr gerne Jesus. Dies geschieht dann zwar ebenfalls aus Ehrfurcht vor dem Herrn, aber gleichzeitig auch als kämpferisches Vermächtnis, wenn man so will.
- Wenn in Spanien Eltern ihren Jungen Jesus taufen, ist dies erstens kein Tabuthema. Und zweitens, geschieht dies dann aus ehrlicher Liebe zu Jesus Christus!
Zu tief saß in Spanien der Schrecken darüber, über Jahrhunderte muslimisch fremdbestimmt gewesen zu sein. Am Ende haben die Spanier dieses Joch wieder abwerfen können und dem Christentum und damit Jesus Christus wieder die Ehre gegeben. Dies war auch für ganz Europa entscheidend! Dasselbe ist in Lateinamerika, in Südamerika der Fall. Die Spanier haben ihren christlichen, tiefen Glauben mit auf ihre Entdeckungsreisen genommen.
Und damit auch die Sitte, männlichen Nachkommen den Namen Jesus zu geben. Wenn spanische und lateinamerikanische Eltern ihrem Baby also Jesus als Taufnamen geben, passiert dies nicht einfach aus Jux und Tollerei. Es ist ein Statement und eine Bezeugung ihres christlichen Glaubens.
In Südamerika wird zum Beispiel in folgenden Ländern Spanisch gesprochen:
- in der Dominikanischen Republik
- in Kolumbien
- in Ecuador
- in Bolivien
- Venezuela
- Peru
- Chile
- Uruguay
- Paraguay
- oder in Argentinien
Es ist nicht falsch, seinen Buben Jesus zu taufen, zu nennen. An und für sich wurde Jesus zu seinen Lebzeiten „Yeshua“ genannt und nicht Jesus. Die Evangelien wurden in Griechenland auf Griechisch übersetzt. „Yeshua“ wurde danach in Europa zu Jesus und hat sich mit diesem Namen auch etabliert.
Jesus ist demnach die griechische Übersetzung des hebräischen Namens „Yeshua“. Dazu muss man sagen, dass jüdische, männliche Kinder des Öfteren den Namen „Yeshua“ tragen. Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass dieser hebräische Name für Buben geläufig ist. „Yeshua“ bedeutet wiederum nichts anderes im Englischen, als der geläufige, englische Vorname Joshua.
Dieser wird im englischsprachigen Raum sehr gerne für Buben gegeben. Jesus ist aber der Name des Herrn in der Bibel des Neuen Testaments. Wenn Spanisch sprechende Eltern ihren Jungen Jesus taufen, dann tun sie das meist nicht ohne Grund.
Sondern höchstwahrscheinlich aus tiefer Überzeugung und Ehrfurcht. Es ist auch anzunehmen, dass diese Eltern ihrem Sohn auch die Bedeutung seines religiösen Vornamens beibringen werden. Und der auf Jesus getaufte Junge seinen Vornamen in Ehren halten wird. In Spanien und Lateinamerika gibt es sehr viele Jungs und Männer, die den Namen Jesus tragen.
Wie sehen Österreicher den Vornamen Jesus?
Aber zurück zu Österreich und den Namen Jesus als Vornamen für Buben. Aus rechtlicher und gesetzlicher Sicht, ist in Österreich der Name Jesus als Vorname erst kurz zugelassen. Dennoch ist der Vorname nicht sehr gebräuchlich und kommt fast gar nicht vor.
Viele, oder die meisten Österreicher, sehen es als große Anmaßung an, ihr Kind Jesus zu taufen! Obwohl in Österreich und in Westeuropa generell, heute der tiefe christliche Glaube vergangener Jahrhunderte nicht mehr vorherrscht, ist Österreich christlich.
Christlich, in Mehrheit katholisch und kennen Jesus Christus. Jesus, den Sohn Gottes, als Vornamen zu wählen, wird daher in Österreich zurecht gescheut. Jesus ist christlicher Eckstein der Gründung der Christenheit, einer ganzen Religion!
Nicht nur aus Ehrfurcht wird der Vorname Jesus in Österreich nicht getauft. Jesus Christus ist einzigartig, göttlich und das Licht der Welt! Zumindest im Christentum ist dies so. Jesus als Vorname ist daher für viele Christen der Welt nicht nur anmaßend, sondern auch eine Bürde. Eine Bürde in dem Sinne, denn wie soll man diesem Namen gerecht werden?
Jesus hat eine Vorbildfunktion, viele Christen assoziieren mit dem Namen das Göttliche, das Gute. Niemand kommt Jesus Christus gleich, aus christlicher Sicht! Jesus Christus ist einzig und alleine das Licht der Welt, der Lichtbringer. In dieser Hinsicht sollte auch kein anderer seinen Vornamen tragen. Österreicher als katholisches, christliches Land, lieben Jesus zu sehr, als sich anzumaßen, seinen Namen zu tragen, ihm gerecht zu werden.
Diese Ehrfurcht ist noch immer tief verwurzelt in den Kindern und Menschen Österreichs, trotz aller Weltlichkeit. Österreichische Kinder besuchen bis zum 15. Lebensjahr den Religionsunterricht. Wenn sie von den Eltern nicht davon befreit werden. Daher kennt man im christlichen Österreich Jesus Christus und seine Werke sehr gut. Trotz aller staatlichen Versuche, Jesus vergessen zu machen. Das Licht der Welt leuchtet auch weiterhin in Österreich!
Kinder in Österreich ernten mit Jesus Namen mitunter Spott
Leider ist es heute außerdem oft so, dass alles Christliche verspottet wird. Ja, Österreich ist ein christliches Land. Aber die Weltlichkeit hat in der heutigen, modernen Zeit großen Einzug gehalten!
Auch das ist ein weiterer Grund, neben Ehrfurcht und Demut dem Herrn gegenüber, seinen Sohn eher nicht Jesus zu taufen. Ein Jesus mit Namen würde in der Schule wahrscheinlich von den Kindern auch Spott ernten. Nicht so sehr in der Volksschule, bei den 6 bis 10 jährigen Kindern.
Aber ältere Kinder und besonders Kinder in der pubertären Phase, wollen heute cool sein. Und als cool gelten – dabei steht der Name Jesus vielen im Wege. Christlicher Glaube ist bei vielen nicht mehr „in“.
Disclaimer
Die Beiträge auf familenfragen.at werden zwar mit Recherche und informativ geschrieben, dienen aber ausschließlich der Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort. Aus juristischen Gründen müssen wir Sie darauf aufmerksam machen, dass unsere Beiträge auch nicht zur Festlegung eigenständiger Diagnosen oder eigenständiger Behandlungsmaßnahmen verwendet werden dürfen.