Wichtigkeit von Freundschaften

Jeder weiß – nichts ist wichtiger als Familie und gute Freunde. Doch was passiert, wenn Kinder keine Freunde finden oder Schwierigkeiten haben, auf andere zuzugehen und zu keinem Spielenachmittag eingeladen werden oder gar zu Kindergeburtstagen? Keiner mag es, einsam zu sein.

Mein Kind findet keine Freunde. Was kann ich tun? | Kleinkind | Eltern ABC | ELTERN | Elternratgeber

So auch bei Kindern. Einsame Kinder neigen zu Antriebslosigkeit und dauerhaften Erkrankungen wie Depressionen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schulangst. Jedoch ist nicht jedes Kind einsam, das außerhalb der Schule oder des Kindergartens wenig soziale Kontakte aufweist.

Ab wann werden Freundschaften geschlossen?

Die ersten Freundschaften werden bereits im Kindergartenalter geschlossen. Ab dem dritten Lebensjahr sind Kinder in der Regel in der Lage, selbstständig Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu entwickeln. Hierbei schließen Kinder meist schnell Freundschaften, beenden diese aber auch schneller. Geschlechter sind im Kindesalter, vor allem bis zur Grundschule meist nebensächlich.

Ihre Aufgabe als Eltern

Manchen Kindern fällt es sehr schwer, Kontakt aufzubauen oder vermeiden große Menschenansammlungen oder Orte, an denen es sehr laut zugeht. Sie sind als Eltern die Experten Ihrer Kinder. Gehen Sie auf diese ein, sprechen mit ihnen, suchen nach Lösungen und nehmen Sie die Ängste ernst.
Vielleicht liegt es am mangelnden Selbstvertrauen – helfen Sie ihrem Kind also dabei, dieses aufzubauen!

Vorteile von Freundschaften

Kinderfreundschaften sind wichtig, sie stellen soziale Kompetenzen dar, verbessern das Selbstbewusstsein, vermindern Einsamkeit, haben meist ein höheres Ansehen und haben einen Partner auf Augenhöhe. Den bei Freundschaften haben alle Parteien gleich viel zu sagen und zu bestimmen und haben meist ähnlichere Interessen, als Geschwister oder Eltern.

  • In der Familie beschließen meist die Eltern die Regeln, in Freundschaften werden diese gemeinsam aufgestellt.

Oftmals spielen Kinder nicht nur gemeinsam, sondern es reicht aus, wenn diese neben ihnen sind – lernen also, alleine spielen zu können. Auch Vergleiche können besser mit Gleichaltrigen aufgestellt werden, hierbei lernen sich die Kinder selbst besser kennen und einschätzen. Erkennen ihre Stärken und Schwächen.

Kinder haben oft einen anderen Geschmack als ihre Eltern – und dass ist ok so!

Kinder suchen sich ihre Freunde rein nach Sympathie aus. Ihnen ist egal, welche Besitztümer der Gegenüber hat. Nur die sozialen Eigenschaften werden hier in den Vordergrund gestellt. Oftmals suchen sich also Kinder Freunde, mit denen die Eltern nicht ganz zufrieden sind. Versuchen Sie aber, dem Kind eine Chance zu geben, schließlich wird es sehr von Ihrem Kind gemocht. Versuchen Sie offen gegenüber dem neuen Freund zu bleiben.

Mischen Sie sich möglichst nicht ein, wen Ihr Kind als Freund auswählt. So lange keine Gefahren bestehen zum Beispiel für Gewalttätigkeiten oder ähnlichem, sollten Sie sich zurücknehmen. Kinder müssen selbst entscheiden, wen sie mögen. Nur so können sie ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln und lernen hierbei, verlässliche Kinderfreundschaften aufzubauen und auf ihr Gefühl zu hören.

Seien Sie tolerant gegenüber anderer sozialer Herkunft, Religion, Nation oder Kultur. Kinder gehen meist vorurteilsfrei damit um – sehen Sie dies als Bereicherung an.

Lassen Sie ihrem Kind die nötige Zeit die es braucht, um Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen. In dem Sie Ihr Kind drängen, wird es nur verunsichert und fühlt sich unter Druck gesetzt. Viele schüchternen Kinder überfordert es, schnell auf andere zuzugehen und diese anzusprechen. Lassen Sie ihnen die Zeit, die es braucht um warm zu werden.

  • Laden Sie gerne Kinder ein, bei denen Ihr Kind Interesse zeigt. Ein Kind, dass möglicherweise ähnliche Interessen hat oder bei dem es sich sicher fühlt.

Spielfähigkeit

Förden Sie die Spielfähigkeit in dem sie mit ihrem Kind spielen, fantasievoll sind, geben Sie Anregungen, bauen Sie Höhlen und verkleiden sich.

Kein Spielpartner im gleichen Alter

Vielleicht ist Ihr Kind gerne allein oder in Kleingruppen. Vielleicht spielt es auch lieber mit älteren Kindern oder sorgt sich gerne um jüngere. Finden Sie heraus, mit welchen Kindern Ihr Kind auf gleicher Wellenlänge ist.

Vereine

Melden Sie Ihr Kind gegeben falls bei einem Sportverein, einer Musik- oder Kunstschule an. Wenn ihr Kind gefallen an einem Hobby findet wird es nicht lange dauern, dass es Kinder gibt, die aufgrund der selben Hobbys Kontakt zu Ihrem Kind aufnehmen.

Seien Sie gesellig

Sie sind in jeder Lebenssituation das Vorbild. Zeigen Sie ihm, wie wichtig Ihnen selbst Freundschaften sind, dass diese Zeit und Mühe benötigen und auch Streit überstehen. Laden Sie Ihre Freunde zu sich ein und zeigen, wie viel Spaß man in der Gruppe hat.

Wenn Ihr Kind dann einen Spielnachmittag bei einem anderen Kind verbracht hat zeigen Sie Interesse, aber bohren Sie nicht nach. Üben Sie keinen Druck aus und freuen sich gemeinsam mit Ihrem Kind darüber, was es erlebt hat und wen es kennen gelernt hat.

 

  • Gerade Abends vor dem Schlafen gehen können sie gemeinsam über Erlebtes sprechen und sich austauschen – jeder so viel wie er möchte.

Hilfestellungen bei Streit

Sollte sich Ihr Kind mit einem anderen streiten, nehmen sie das ernst, bauschen den Streit aber nicht auf. Streiten ist normal und fördert das Konfliktverhalten und Lösungssuchen. Mischen Sie sich nicht direkt ein, sondern hören das Problem und den Streit an. Geben Sie Impulse zu Lösungen und besprechen Sie mit den Kindern Regeln, welche eingehalten werden müssen. Erklären Sie, dass niemals mehrere auf einen einzelnen losgehen dürfen – das ist unfair. Niemand darf verletzt werden.

Zeigen Sie Verständnis für Ihr Kind und dessen Verhalten und unterstützen es, wenn es sich einmal nicht richtig verhalten hat und überlegen sich gemeinsam Wege, besser mit schwierigen Situationen umzugehen. Gehen Sie auf die Gefühle Ihres Kindes und denen der anderen ein in dem Sie gemeinsam überlegen wie sich die einzelnen Kinder gefühlt haben können und wie es zu einer Versöhnung kommen kann.

Zuneigung und Trost

Seien Sie gerade in Streitsituationen, welche ihr Kind mit seinen Spielpartnern und Freunden hat, für ihr Kind da und trösten es, wenn es traurig oder sauer ist. Ihnen kommen die Probleme und Streitigkeiten der Kinder vielleicht albern vor – für Ihr Kind ist es jedoch eine ernste Angelegenheit in der es Ihre Unterstützung und Rat benötigt. Besonders bei Eifersucht braucht Ihr Kind dann besondere Zuwendung Ihrerseits. Es braucht nun einen Zuhörer und eine Schulter zum ausweinen, denn die ersten Streitereien sind oftmals so fremd, dass sie nicht wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umzugehen haben und brauchen Ihren Rat und Unterstützung.

Ähnliche Beiträge