Babys und Kleinkinder unter zehn Jahren sind bei direkter Sonneneinstrahlung besonders gefährdet. Ihre Haut hat noch keine Pigmentierung als Eigenschutzmöglichkeit gegen die UV-Strahlung entwickelt.

Dünnere Haut bei Säuglingen und Kleinkindern

Zudem ist die Haut von Säuglingen und Kleinkindern vergleichsweise dünn. Sie ist etwa zehnmal dünner als die Haut eines Erwachsenen. Daher ist die Haut kleiner Kinder gegenüber intensiver Sonneneinstrahlung als entsprechend empfindlicher einzustufen.

Sonnenbrand nach zehn Minuten möglich

Einen Sonnenbrand kann sich ein ungeschütztes Kind, das sich in praller Sonne auf einem Spielplatz tummelt, schon nach zehn bis fünfzehn Minuten geholt haben. Direkte Sonneneinwirkung über längere Zeit sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden. Insbesondere im Urlaub am Meer oder in den Bergen sind kleine Kinder durch UV-Strahlen besonders gefährdet. Auch beim Segelurlaub mit der Familie ist die Gefahr eines Sonnenbrandes bei Kindern unter zehn Jahren besonders hoch. Das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlung. Daher muss beim Strand-Urlaub oder an Bord eines Bootes auf einen doppelt so wirksamen Sonnenschutz geachtet werden.

Zu viel Sonnenschutz kann auch nachteilig wirken

Mit dem Gedanken an optimalen Sonnenschutz entsteht beim Umgang mit Kindern ein Dilemma: Im Sommer sollten Kinder ab zwei Jahren möglichst oft draußen spielen, um sich zu bewegen. Ihr Bewegungsdrang und ihr Energiepegel sind hoch. Beides will im selbstvergessenen Spiel umgesetzt werden. Kinder sollen beim Spielen aber auch genügend Vitamin D über die Haut bilden. Sonnenschutzcremes oder Funktionsbekleidung mit eingebautem UV-Schutz verhindern jedoch die Bildung des lebenswichtigen Vitamins D3.

Um ausreichend viel Vitamin D zu bilden, sollten die Kinder mindestens jeden zweiten Tag eine kurze Zeit lang ungeschützt im Schatten spielen dürfen. Danach werden sie mit einem geeigneten Sonnenschutzmittel eingecremt. Wissenswert ist: Die dünne Haut kleiner Kinder ist noch nicht in der Lage, UV-bedingte Schäden wie einen Sonnenbrand zu reparieren. Die Gefahr eines Spätschadens ist also jederzeit gegeben.

Sonnenbrand in jedem Fall vermeiden

Auch wenn der Sonnenbrand von einst längst abgeheilt und vergessen ist, gilt: Die Haut vergisst ihn nicht. Aus den damals entstandenen Zellschäden kann später ein schwarzes Melanom werden. Daher gilt die Maxime, jeden Sonnenbrand zu vermeiden.

Sonnenschutz für Säuglinge und Kleinkinder

Ein wichtiger Orientierungsfaktor ist der UVI-Index. Dieser Index wurde durch die WHO etabliert, um einen verlässlichen Wert über die Intensität der Sonneneinstrahlung zu haben. Um tagesaktuelle UVI-Daten nutzen zu können, können Eltern den Wert für Ihre Region oder das geplante Urlaubsziel unter diesem Link abrufen. Anhand des ermittelten Tageswertes kann der Sonnenschutz angepasst werden. Damit wird das Risiko für einen Sonnenbrand verringert.

Wann ist Sonnenschutz notwendig?

Ausreichender Sonnenschutz ist bei einem UV-Index von drei oder vier unerlässlich. Nur bei einem niedrigeren Sonnenschutzindex kann er vernachlässigt werden. Sonnenschutz bedeutet aber nicht in jedem Alter die Anwendung einer Sonnencreme. Vielmehr sollte die Kleidung so gewählt werden, dass sie luftig ist, aber den Körper vollständig bedeckt. Ideal sind Kinder-Textilien mit eingebautem UV-Schutz. Dieser sollte durch ein Prüfsiegel belegt sein.

Quelle & Tipps: https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/haut/sonnenschutz-kinder.html

Welchen UV Schutzfaktor wählen?

Als Grundregel gilt: Je blasser die Haut eines Kindes ist, desto höher sollte der UV-Schutzfaktor ausfallen. Ein „Ultraviolet Protection Factor“ (UPF) von mindestens 30 und der „UV-Standard 801“ sind optimal. Zur langärmligen, aber sommerlichen Bekleidung wird ein Sonnenhut oder eine Baseballkappe getragen. In Höhenlagen oder am Meer sollten die Augen der Kinder mit einer Sonnenbrille gegen UV-Strahlen geschützt werden. Alle Körperteile, die nicht von Kleidung bedeckt werden, sollten mit Sonnenschutzmittel geschützt werden.

Der Lichtschutzfaktor 30 ist dabei anzulegen. Stündliches Eincremen ist am Strand oder am Badesee nötig. Zweistündliches Eincremen genügt an anderen Orten. Während der Mittagszeit ist die Sonne am intensivsten. In dieser Zeit sollten kleine Kinder lieber drinnen spielen. Sonst sind hitzebedingte Vorfälle wie Hitzschlag oder Sonnenstich eine Gefahr.

Muss Sonnenschutz auch bei bewölktem Himmel sein?

Schattige Plätze sind für Kinder bis sechs Jahre die idealen Spielplätze. Für Schatten kann Baumbestand oder ein Sonnensegel sorgen. Zusätzlich sollte eine helle Schirmmütze den Kopf schützen. Vielfach unterschätzen Eltern die Wirkung der Sonne bei bewölktem Himmel. Sie glauben, nur wenn die Sonne hoch am Himmel steht, ist ein Sonnenbrand möglich.

Das ist so nicht richtig. Ein Anteil von 80 Prozent UV-Strahlung kann trotz eines verhangenen Himmels noch durch die Wolkenschicht dringen. Zudem kann es jederzeit aufklaren. Auch bei bewölktem Himmel kann die Haut potenziell bräunen. Kinderhaut ist aber noch nicht in der Lage, eine Eigenschutz-Pigmentierung vorzunehmen. Daher muss sie besonders geschützt werden.

Flüssigkeitsverlust der Kinder ausgleichen

Es kann durch den Klimawandel im Hochsommer auch bei wolkigem Himmel unangenehm schwül werden. Daher ist der Flüssigkeitsverlust der Kinder auszugleichen. Kleine Kinder sollten jederzeit ihren Durst stillen können. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, zu plantschen oder baden zu gehen, sollte entweder sehr dicht gewebte Kleidung getragen oder Kleidungsstücke mit eingebautem UV-Schutz.

Optimaler Sonnenschutz für Säuglinge

Säuglinge werden bis zum Ende des ersten Lebensjahres niemals der direkten Sonne ausgesetzt. Säuglinge nehmen Vitamin D noch nicht über die Haut auf. Es wird ihnen stattdessen in anderer Form zugeführt. Im ersten Lebensjahr wird zudem keine – auch keine kindergerechte – Sonnenschutzcreme verwendet.

Der Grund liegt unter anderem darin, dass die Wirkung chemischer UV-Filter auf die Haut so kleiner Kinder nicht ausreichend gut untersucht wurde. Es ist davon auszugehen, dass der Organismus so kleiner Kinder noch nicht mit solchen Substanzen umgehen kann. Daher sollte alles vermieden werden, was die Haut oder den Organismus eines Säuglings schädigen könnte.

Achtung: Die Haut zum Schutz vor zu viel Sonne mit Baby-Öl einzucremen, sorgt für eine höhere Lichtempfindlichkeit der Baby-Haut. Das erhöht die Gefahr eines Sonnenbrandes. Es wirkt also gegenteilig zum gewünschten Effekt.

Folgende grundsätzliche Maßnahmen sind im Sommer zu beachten:

  • Sonnenschirm oder Sonnensegel am Kinderwagen anbringen
  • Kinderwagen-Verdeck ganz hochziehen
  • Kinderwagen gegen die Sonne drehen
  • Gaze-Tuch als Schutz vor Insekten vor die Kinderwagenöffnung hängen
  • In der Trage sollte der Säugling ein Mützchen oder einen Hut mit Krempe tragen.
Bild: Sonnenschutz ist für alle wichtig
Bild: Sonnenschutz ist für alle wichtig

Frische Luft für das Baby & textilen Schutz nutzen

Wichtig ist, die Frischluftzufuhr für das Baby nicht einzuschränken. Ansonsten gilt textiler Schutz als Gebot der Stunde. Der Säugling sollte leicht bekleidet mit hellen Geweben sein. Der gesamte Körper bis auf das Gesicht ist bedeckt zu halten. Auf dem Kopf sollte ein weicher Baby-Hut mit Ohr- und Nackenschutz sitzen, sofern das Kind nicht schläft. Bei Spazierengehen sollten Sie möglichst schattige Plätze aufsuchen und die größte Hitze des Tages meiden.

Inzwischen hat sich durch den Klimawandel bereits etwas verschoben: Die Zeit mit der intensivsten UV-Strahlung ist zwar weiterhin die Mittagszeit. Deutlich wärmer ist es jedoch mittlerweile meist erst am Nachmittag, weil die Städte sich im Tagesverlauf zunehmend aufheizen. Dadurch kann es schneller zu einem Wärmestau beim Säugling kommen. Er sollte daher niemals unbeaufsichtigt auf der Terrasse stehen bleiben.

Welche Sonnenschutzmittel sind für Kleinkinder geeignet?

Die wichtigste Maßnahme gegen UVA- und UVB-Strahlung ist für kleine Kinder textiler Sonnenschutz. Helle und luftige Kleidung ist vorzuziehen, um einen Hitzestau zu vermeiden. Der Sonnenhut sollte nach Möglichkeit auch Ohren und Nacken vor UV-Strahlung schützen. Eine Schirmmütze schirmt die Augen vor zu viel Sonne ab.

Dicht gewebte Stoffe verwenden

Einen niedrigen Sonnenschutz bieten dicht gewebte Stoffe. Locker gewebte, durchscheinende und dünne Gewebe sind als Sonnenschutz ungeeignet. Einen ausreichenden Sonnenschutz bieten nur die entsprechend gekennzeichneten Kleidungsstücke mit einem eingebauten Lichtschutzfaktor. Ergänzend zum textilen Sonnenschutz werden kindergerechte Sonnenschutzmittel an allen nicht bedeckten Körperteilen angewendet.

Welcher Lichtschutzfaktor ist empfehlenswert?

Ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 ist dabei sinnvoll. Ein höherer Lichtschutzfaktor – zum Beispiel LSF 50 – und eine Sonnencreme mit hohem Zinkoxid-Anteil ist vor allem an der See oder im Gebirge anzulegen. Viele Eltern unterschätzen, was für eine Gefahr zu lange und ungeschützte Aufenthalten an der Sonne für ihre Kinder bedeuten. Die schädliche UV-Strahlung hat sich durch die Ausdünnung der schützenden Ozonschicht intensiviert.

Wegen der intensiveren Wirkung der UV-Strahlen steigen auch die Zahlen der Patienten an, die im fortgeschrittenen Alter an Hautkrebs erkrankt sind. Ausreichender Sonnenschutz ist für Kinder daher elementar wichtig. Erfahren Kinderärzte empfehlen spezielle Sonnencremes für Kinder. Empfohlen werden beispielsweise

  • Daylong mit einem LSF von 25
  • Daylong mit einem LSF von 50
  • Ladival für Kinder mit einem LSF von 25
  • oder Ladival für Kinder mit einem LSF von 30.

Sonnenschutzmittel Daylong aus der Apotheke

Das für Kleinkinder geeignete Sonnenschutzmittel Daylong ist nur über eine Apotheke zu beziehen. Grundsätzlich sind mineralische von chemischen Sonnenschutzmitteln zu unterscheiden.

Vorsicht bei Sonnenschutzgels

Zu beachten ist, dass Sonnenschutzgels die Haut des Kindes austrocknen können. Daher sind Sonnenschutzlotionen, Sonnenmilch und Sonnencremes vorzuziehen. Dass Sonnenschutzmittel für Kleinkinder keine sensibilisierenden, schädlichen oder unverträglichen Zutaten wie Parfüm, Alkohol, Farb- oder Konservierungsstoffe enthalten sollten, sollte allen Eltern bewusst sein. Was über die Haut aufgenommen wird, sollte im Organismus keine unerwünschten Wirkungen entfalten können.

Wann sollte die Haut eingecremt werden?

Der ideale Zeitpunkt zum Eincremen ist eine halbe Stunde vor dem Spielplatzgang. Sonnenschutzmittel sollten nicht zu dünn aufgetragen werden. Sie bieten sonst keinen ausreichenden Schutz. Eine Sonnencreme für Kinder sollte mindestens den Lichtschutzfaktor (LSF) 30 haben. Denken Sie auch an den Schutz der empfindlichen Augen, insbesondere am Wasser oder im Hochgebirge.

Der Sonnenschutz muss bei Kindern wichtiger genommen werden

Generell beklagen Kinderärzte angesichts der steigenden Zahlen von Hautkrebs-Patienten, dass Kinder oftmals unzureichend geschützt der Sonne ausgesetzt werden. Sie tragen zu warme und zu wenig luftige Bekleidung. Viele Kinderhalten sich zu lange in der direkten Sonne auf. Außerdem werden Kleinkinder nicht oft genug eingecremt. Kinder unter zehn Jahren sind bei mangelndem Sonnenschutz besonders gefährdet, in späterem Alter ein schwarzes Melanom zu entwickeln.

Trotz textilem Schutz und Sonnenschutzcreme sollten Kinder unter sechs Jahren nicht länger in der prallen Sonnen spielen. Bedenken Sie, dass das Sonnenschutzmittel durch Toben und Schweißbildung abgetragen wird. Es muss regelmäßig erneuert werden, um eine ausreichende Schutzwirkung zu entfalten. Erhöhte Sonnenbrand-Risiken sind an oder auf reflektierenden Wasserflächen zu beachten. Daher ist hier eine höhere Frequenz beim Eincremen notwendig.

Als Maxime gilt: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig eincremen. Vor allem Gesicht und Nackenbereich, aber auch die Ohren, die Hände und die nackten Fuße in den Sandalen sollten mit ausreichend viel Sonnenschutzmittel bedacht werden.

Sonnenschutz beim Plantschen und im Urlaub am Meer

Nasse oder feuchte Haut beinhaltet für Kinder eine erhöhte Gefahr. Bestimmte hauteigene UV-Schutzfilter wie die Urocanin-Säure können abgewaschen werden. Sie sind wasserlöslich. Für viele Sonnenschutzmittel gilt übrigens ähnliches. Schon nach einer kurzen Zeit des Platschens im Plastikbecken ist der Sonnenschutz der Haut dahin. Wasserfeste Sonnenschutzmittel sind daher wichtig. Nach dem Plantschen wird zudem erneut Sonnenschutzmittel aufgetragen.

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